Wenn sich Frauen verweigern

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Mareike Fallwickl hat es wieder geschafft und den Finger dort hingelegt, wo es richtig wehtut. Dieser Roman ist eine Utopie, aus Sicht von Männern vielleicht eher eine Dystopie. Fallwickl gelingt es, mehrere große Probleme unserer Zeit miteinander zu verweben und macht deutlich, dass sie tatsächlich zusammenhängen: die Überlastung der Pflege, prekäre Arbeitsbedingungen, die Schere zwischen Arm und Reich und wie vor allem Frauen unser kapitalistisches System mit ihrer vielfach kostenlosen und nicht gesehenen Sorgearbeit tragen. In dieser Geschichte lassen sie sich das nicht mehr gefallen und werden sichtbar. Fallwickl erzählt aus drei Perspektiven; dass sie die männliche Sichtweise bzw. Sichtweisen nicht ausspart, macht das Buch für mich besonders gelungen. Ich bin quasi durch das Buch geflogen. Der Titel passt sehr gut, denn es geht auch um Sprachlosigkeit und das Sichnichtgehörtfühlen.