Wird mich noch lange bewegen

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coolcatscologne Avatar

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Vor drei Jahren hat Mareike Fallwickl in ihrem großartigen Buch „Die Wut, die bleibt“ nebenher eine Frage gestellt: Was wäre, wenn Frauen einfach nicht mehr mitmachen bei diesem System? Sie gingen nicht zur Arbeit, putzten nicht, kochten nicht, kümmerten sich nicht um die Kinder. Egal ob unbezahlt oder bezahlt. Natürlich würde die Gesellschaft zusammenbrechen. Aber wie schnell? Und mit welchen Konsequenzen? Das ist nun das Thema von „Und alle so still“. Aber zum Glück nicht ausschließlich. Anhand von drei Figuren, Elin, Ruth und Nuri, bekommen wir gezeigt, was hakt an unserem System und warum es so nicht weitergehen kann. Erst dann legen die Frauen die Arbeit und sich selbst nieder. Wo „Die Wut, die bleibt“ noch nachdenklich gestimmt hat, ist „Und alle so still“ ein wütendes Buch. Es macht wütend, von den knappen Geldern in unserem Gesundheitssystem und der Arbeit in unterbezahlten Jobs zu lesen. So wütend, dass man das Buch ab und an kurz zur Seite legen muss. Aber es legt auch den Finger auf das Problem und macht viele Sachen klarer. Das Buch wird mich sicher noch lange bewegen. Sehr gut.