Man wollte ihre Geschichte später nicht hören!

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rauschleserin54 Avatar

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Ein dunkles Buch für eine dunkle, grausame Zeit. Die Autorin hat alles selbst erlebt.
Sie wurde mit ihrem Vater nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Sie wurden getrennt. Sie hat als Einzige überlebt.
"Die Wörter hatten uns verlassen. Wir hatten Hunger. Das Massaker war in vollem Gange" Damit trifft sie den Kern, obwohl
ich mir gar nicht anmaße, das Grauen, das diese Frau erleben mußte, zu erfassen. Sie grübelt heute noch über die Worte nach,
die ihr fehlen, die sie nicht behalten hat. Die letzten Worte ihres Vaters, die er ihr auf einem Zettel überbringen ließ, immer mit dem
Einsatz des eigenen Lebens. Sie benutzt Worte von so einer Klarheit und Tiefe, das ich ganz vorsichtig nur Luft hole und von
der Grausamkeit der Menschen zurückschrecke. Ich hatte mir nie etwas vorgemacht, was diese Zeit und diese furchtbaren Orte
anging und doch hat diese LP eine ungeheure Eindringlichkeit und ich muß weiterlesen, ich habe das Gefühl, das bin ich den
Menschen von damals schuldig. Ich kann doch die Augen nicht verschließen. Es ist wichtig, gerade in der heutigen Zeit, die Sensibilität
für unrechte Worte und Taten zu stärken.