Schonungsloser Bericht über das Leben im KZ

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spaetzle5 Avatar

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Das Cover des Buches ist sehr schlicht und in einem dunklen blaugrau gehalten, was dem, was das Buch enthält, auch angemessen ist. Der Titel klingt wie ein Vorwurf oder auch einfach nur eine sachliche Feststellung. Und Du bist nicht zurück gekommen - damit ist der Vater von Marceline gemeint. Sie und ihr Vater wurden zusammen nach Auschwitz bzw. Birkenau gebracht, Ihr Vater war in Auschwitz, sie in Birkenau. In dieser Zeit gelang es ihrem Vater, ihr einen Zettel bringen zu lassen, auf dem fünf bis sechs Sätze standen. Leider kann sie sich nicht mehr an deren Inhalt erinnern. Nur an den ersten Satz und an seine Unterschrift, Schloime, sein jüdischer Name. Noch jetzt, 50 Jahre später, kann sich Marceline nicht an den Inhalt des kurzen Schreibens erinnern. Egal, wie sehr sie darüber nachdenkt, es will ihr nicht mehr einfallen....
Das Buch ist als Brief geschrieben. Marceline schreibt ihrem Vater nach vielen, vielen Jahren einen Brief, in dem sie schonungslos ihre Erlebnisse im Lager beschreibt. Ihr Vater wird diesen Brief nie erhalten, denn er hat Auschwitz nicht überlebt. Aber sie schreibt sich so all die belastenden Erinnerungen von der Seele, vielleicht hilft es ihr auch, dies alles irgendwie zu verarbeiten, falls man das überhaupt jemals kann.
Ich finde die Leseprobe sehr erschütternd, denn irgendwie ist man durch Marclines Schreibstil sofort mittendrin und bekommt einen heftigen Einblick in das, was in den Lagern wirklich passiert ist....