Unheimlich eindrücklich ...

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beastybabe Avatar

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Schon die ersten Seiten der Leseprobe haben mich total in ihren Bann gezogen. Da ich der Meinung bin, dass man seine Vergangenheit kennen sollte, um aus alten Fehlern zu lernen, informiere ich mich auch viel über die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Die Thematik ist mir also wohlbekannt und trotzdem ist es immer wieder furchtbar, wenn man darüber liest oder Dokus im TV sieht.
Vor allem, wenn es - wie hier - um reale Augenzeugenberichte geht. Ein Vater wird zusammen mit der Tochter deportiert und sie werden in benachbarten Lagern untergebracht. Was sich nach einem Katzensprung von ca. 3 Kilometern anhört, war für die beiden eine unüberwindbare Entfernung. Man spürt sofort die Verzweiflung, wenn man das so liest. Das Nichtwissen um das Schicksal des jeweils anderen ist wirklich grausam.
Marceline erzählt sehr emotional und trotzdem eher sachlich, aber die Worte berühren total. Die Geschichte über das geheimnisvolle Reiseziel "Pitchipoi" ist auch echt traurig. Wenn man sich vorstellt, wie das für diese Leute gewesen sein muss: in einen Zug steigen zu müssen, nur mit einem Koffer und manchmal mit der gesamten Familie inklusive (kleinen) Kindern und Babies - und nicht zu wissen, wohin die Reise führt ... unendlich grausam und wahnsinnig.

Dieses Buch muss ich auf jeden Fall lesen, es wandert sofort auf die Wunschliste! Ein Stück Zeitgeschichte, das man gelesen haben sollte.