Schade, dass diese herausragende Literatur ein so schnödes Cover bekommen hat. Obwohl ich zu der Generation gehöre, die sich in der Schule sehr anschaulich mit dem Holocaust auseinandergesetzt hat, wurde ich von dieser Leseprobe aufs Neue erschüttert und von der Frage überwältigt, wie Menschen einander solche Greuel antun können. Zumal wenn man bedenkt, dass die Autorin hier Autographisches berichtet. Obwohl man weiß, dass zumindest die fünfzehnjährige Marceline das KZ im Gegensatz zu ihrem Vater überleben wird, atmet die Leseprobe tiefe Hoffnungslosigkeit. Das Ganze gelingt der Autorin in einfachen, unprätentiösen Worten, allein durch das Beschreiben eines eigentlich unbeschreiblichen Alltags neben den Gaskammern.