Bleibt hinter den Erwartungen zurück...

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kaku1204! Avatar

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In dem Roman "Und Großvater atmete mit den Wellen" wird ein (zumindest mir) unbekannter Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet. Konrad und Sigrid (er norwegischer Seemann auf einem Handelsschiff, sie aus Norwegen stammende Krankenschwester) lernen sich in einem Lazarett auf Java kennen und lieben. Leider werden sie schon bald getrennt und geraten in die Mühlen verschiedener japanischer Gefangenenlager. Der Hauptteil des Buches beschreibt die Gräuel, denen die beiden und die anderen Gefangenen ausgesetzt sind. Für meinen Geschmack werden hier zu viele Grausamkeiten einfach aneinander gereiht, so dass der Leser abstumpft und eine emotionale Beteiligung kaum noch möglich. Vermutlich war die Intention der Autorin, möglichst vielen Einzelschicksalen aus ihrer Recherche gerecht zu werden, meiner Meinung nach wäre hier jedoch weniger mehr gewesen.
Die Rahmenstory der Enkelin Juni, die sich auf einen Prolog und ein Nachwort beschränkt, ist unnötig. Hier wird der Eindruck erweckt, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, was laut Nachwort der Autorin nicht stimmt.
Fazit: Immer noch ein gutes Buch, aber nach "Als Großmutter im Regen tanzte" hatte ich mehr erwartet.