Eine norwegische Familiengeschichte im 2. Weltkrieg

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violetta1961 Avatar

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Das Cover des neuen Romans von Trude Teige erinnert gleich an den Vorgänger-Roman und überzeugt auch dieses Mal durch gute Lesbarkeit und ausgezeichnete Recherche. Aus der Perspektive der jungen Juni geschrieben, die in der Gegenwart lebt, spielt der Großteil des Romans in der Zeit Ende des zweiten Weltkriegs. Die norwegischen Vorfahren von Juni, die in den 1940er Jahren in Indonesien lebten und als Kolonialherren, ebenso wie viele Niederländer, dort arbeiteten (ein Hotel hatten), werden von den Japanern, die Indonesien besetzen, in Gefangenenlager verteilt. Ebenso werden Seeleute, die von Japanern auf hoher See gefangen genommen werden, in diese Lager gebracht. Unter den norwegischen Gefangenen sind Konrad und Sigrid, deren Geschichte intensiv beschrieben wird.
Die katastrophalen Lebensumstände in diesen Lagern werden detailliert geschildert und vermitteln ein authentisches Bild. Es ist ein großer Verdienst von Trude Teige, dieses unbekannte Kapitel in der Geschichte Norwegens recherchiert und erzählt zu haben. Sie versteht es gut, sowohl die Personen in der Geschichte, als auch die allgemeine Lage zu verbinden. Einen Punkt Abzug für dieses großartige Buch wegen der ausufernden Schilderungen von Krankheiten, Tod, Misshandlungen durch die Japaner. Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch.