Großvater Konrads Geschichte

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mona. Avatar

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"Und Großvater atmete mit den Wellen" ist eigentlich der zweite Teil zu "Als Großmutter im Regen tanzte" und das obwohl die Handlung vor den Ereignissen des ersten Teiles spielt.
Ich finde aber, dass man den Teil auch sehr gut unabhängig vom ersten lesen kann, da die beiden Geschichten eigentlich nichts miteinander zu tun haben.

Worum geht es?
Wir befinden uns mitten im zweiten Weltkrieg. Die Erzählung beginnt 1943 als das Handelsschiff mit dem Konrad unterwegs ist mitten im indischen Ozean angegriffen wird. Wir verfolgen seine Rettung und verbringen anschließend den Großteil der Geschichte auf der Insel Java. Hier findet er zunächst sein Glück mit der Krankenschwester Sigrid. Doch schon bald geraten sie getrennt von einander in Gefangenschaft. Sie erleben nun unvorstellbar grausame Dinge und müssen jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Aber werden Sie an Ende wieder zueinander finden?

Schreibstil:
Auch hier war ich wieder ein großer Fan des Schreibstils. Trude Teige erschafft mit einfachen Worten ein unglaublich eindrückliches und anschauliches Setting. Wir wechseln zwischen drei Sichtweisen, zum einen erleben wir Sigrids Perspektive, natürlich auch Konrads und in kleinen Abschnitten sind wir auch bei Konrads Bruder Serrve. Die drei Sichtweisen ergänzen sich gut und führen in Laufe der Handlung zusammen. Allerdings befinden wir uns die ganze Erzählung über nur auf einer Zeitebene.

Meine Meinung:
Da "Als Großmutter im Regen tanzte" für mich ein 5 Sterne Highlight war, freute ich mich auch sehr auf Großvater Konrads Geschichte. Und auch diese konnte mich überzeugen, wenn auch nicht so nachhaltig wie Teklas. Wer nämlich Teklas Geschichte gelesen hat, weiß dass Konrad eigentlich sein Leben mit ihr verbracht hat, umso erstaunter und neugieriger war ich, als ich im Klappentext von einer Liebesbeziehung zu einer Sigrid gelesen habe. Schnell wurde mir klar, dass es hier um die Zeit geht, bevor er Tekla kennengelernt hat. Die Geschichte endet eigentlich mit dem Kennenlernen der beiden, was ich ein wenig schade fand, da ich gerne noch mehr darüber erfahren hätte, wie sie sich näher gekommen sind.
Nichtsdestotrotz ist das hier alles andere als eine Liebesgeschichte. Sie endet auch nicht mit einem Happy End, wie man vielleicht denken könnte. Es gab hier von Anfang an sehr viel Grausamkeit, Leid und schlimme Szenen. Stellenweise wurde es mir tatsächlich ein bisschen zu viel. Allerdings gab es auch immer mal wieder Lichtblicke und Momente der Hoffnung.

Mein Fazit:
Wieder ein solider Roman, mit ernsten Themen und manchmal auch schrecklichen Szenen, der aber dank der Schreibstils schnell durchzulesen ist.