"...mit den Wellen atmen!"

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lesefee65 Avatar

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Im Kriegsjahr 1943 treffen Konrad und Sigrid, beide in Norwegen geboren, auf Java das erste Mal aufeinander; als schiffbrüchiger, schwerverletzter Seemann wird Konrad auf Sigrids Krankenstation, in der sie arbeitet, eingeliefert. Die Zeichen ihrer aufkeimenden Liebe stehen jedoch schlecht: die Kriegsgreuel der Nazis und deren Verbündeten aus Japan versetzen auch hier die Menschen in Angst und Schrecken. Alle feindlichen Europäer werden von der japanischen Armee drangsaliert und in Arbeitslagern interniert, die unter unmenschlichen Bedingungen geführt werden und für hunderte Menschen den Tod bedeuten. Getrennt voneinander durchleben beide die menschenverachtenden Machenschaften der Militärs, gehalten von der einen Hoffnung: dass die Welt für sie nach dem Krieg wieder offensteht und ihre Liebe leben kann.

Die Geschichte der Beiden ist nicht leicht zu lesen, und das Geheimnis, "mit den Wellen zu atmen" um Trost zu finden, ist leiderprobt.
Trude Teige erzählt in ihrem Roman von einem Kriegsgeschehen, das die Wirren und Ausmaße des 2. Weltkrieges weit über die Grenzen Europas in den Fokus rückt. Ihre Protagonisten sind starke Persönlichkeiten, die stets zwischen Hoffen und Verzweifeln hin und hergerissen werden, die das Grauen und das Leid der Menschen sehen, ertragen und handeln lässt.
Mit einfacher Wortwahl trifft die Autorin die Stimmungen selbst brutalster Situationen auf den Punkt; das geht tief unter die Haut.

Mein Fazit: ein intensiver Roman, der aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel die weltumspannenden Grauen und Auswirkungen des 2. Weltkrieges zeigt.