Berührend

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mandel61118 Avatar

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Das Cover gefällt mir ausnehmend gut. Der Klappentext hat mich sogleich angesprochen. Meredith, eine Frau, die ihr Haus seit drei Jahren nicht verlassen hat, ist eine ausgesprochen interessante Protagonistin. Man merkt ihr ihre psychischen Probleme nicht auf Anhieb an, denn sie arbeitet ganz normal im Homeoffice und empfängt zu Hause ihre Freunde. Trotzdem schafft sie es nicht, vor die Tür zu gehen.
Nach und nach offenbart uns die Autorin die Gründe, weshalb Meredith sich vor der Welt zurückgezogen hat. Die Schilderung ihrer tragischen und lieblosen Kindheit haben mich als Leserin traurig und auch ein wenig fassungslos gemacht. Umso schöner und bereichernder sowohl für Meredith als auch für den ganzen Roman sind die liebevollen Personen, die geblieben sind bzw neu in Merediths Leben treten. Da ist z.B. ihre alte Freundin Sadie, ihr Betreuer Tom, die neue Freundin Celeste, die Meredith in einem Online-Chat kennenlernt sowie ihre Schwester Fiona, die um all die Schrecken ihrer jungen Jahren weiß.
Die Kapitel sind kurz gehalten, für mich eine perfekte Länge. Das Buch ist sehr vielschichtig geschrieben, Kapitel aus der Kindheit wechseln mit Kapiteln von heute und von vor wenigen Jahren ab.
Auch von der sprachlichen Gestaltung her finde ich den Text gelungen. Das Ende fand ich sehr schön und hoffnungsvoll.