eine besondere Geschichte, intensiv und berührend

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kerstin_aus_obernbeck Avatar

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Meredith Mags ist Ende 30 und hat ihr Haus seit 1.214 Tagen nicht verlassen. Sie hat sich in ihrer selbstgewählten Isolation gut eingerichtet und alles bestens organisiert. Freiberuflich arbeitet sie zuhause als Texterin, Lebensmittel bringt der Lieferdienst, Kater Fred leistet ihr Gesellschaft und regelmäßig kommt ihre allerbeste Freundin Sadie zu Besuch.
 
In Rückblenden erzählt der Roman die Geschichte von Meredith. Ihr Leben ist geprägt von einer maximal lieblosen Kindheit, psychischer und physischer Gewalt, Vergewaltigung, Depression und Suizidversuchen. Ihre Erlebnisse und die daraus resultierenden traumatischen Auswirkungen haben dazu geführt, dass sie seit mehr als 3 Jahren ihr Haus nicht mehr verlassen hat.
Aber auch wenn sie sich und anderen vorgaukelt mit der Situation zufrieden zu sein, ist erkennbar, dass dem nicht so ist. Doch der Weg zurück in ein Leben, dass auch außerhalb der eigenen 4 Wände stattfindet, ist nicht einfach.
Zum Glück gibt es Menschen, die Meg auf diesem Weg begleiten. Sie erlebt professionelle Hilfe durch ihre Therapeutin, sehr viel Unterstützung durch die bedingungslose Freundschaft ihrer Freundin Sadie und dann ist da auch noch Tom … und natürlich ihr eigener Mut und ihr Wille zu einer Veränderung.
 
Die Geschichte ist sehr intensiv. Es ist eine Weile her, dass ich mit einer Protagonistin derart mitgefühlt,-gelitten & –gehofft habe. Weil ich wissen musste, wie es mit Meg weitergeht, habe ich die 440 Seiten ruckzuck gelesen. Die Charaktere sind lebhaft beschrieben, das Buch hat kurze Kapitel und einen gut lesbaren Schreibstil.
Auch wenn alles nachvollziehbar erzählt wird, weiß ich nicht, ob es sein musste, eine solche Bandbreite an schwierigen Themen in eine einzige Geschichte zu packen. Für mein Empfinden war es in Summe zu heftig.
Aber es ist auch eine Geschichte mit viel Hoffnung, über Mut und wahre Freundschaft.