Eine emotionale Geschichte, bei der man nur mitfühlen kann

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niciandthebooks Avatar

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Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Geschichte in der es darum geht, dass eine Frau in ihrem Haus bleibt so begeistert und berührt. Das Buch ist mal etwas ganz anderes – zumindest in meinem Bücherregal – und hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken gebracht.

Meredith hat seit über drei Jahren die eigenen vier Wände nicht verlassen. Warum das so ist, wird in diesem Buch wunderbar erzählt. Man bekommt zwischen dem aktuellen Geschehen immer wieder kleine Ausschnitte aus der Vergangenheit der Protagonistin und erfährt so was damals passiert ist. Ich konnte mich gut in Mer hineinversetzen und hatte nach und nach das Gefühl, dass ich sie wirklich kennenlerne und verstehen kann.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Mir gefiel der Aufbau der Geschichte, wie verschiedene schwierige Themen behandelt wurden und wie über diese auch aufgeklärt wurde. Leider gibt es keine Triggerwarnung, die ich Aufgrund gewisser Themen angebracht fände. Das Buch konnte ich kaum aus der Hand legen, die kurzen Kapitel bringen einen schnell dazu mal eben „nur noch eins“ zu lesen und ehe man sich versieht ist man schon am Ende angekommen. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass sich einige Szenen etwas gezogen haben, aber es war zu keiner Zeit langweilig oder uninteressant.

Im Laufe des Buches macht die Protagonistin eine meiner Meinung nach interessante Entwicklung durch. Auch ist spannend zu lesen, wie sie mit ihren Mitmenschen in Kontakt tritt, da sich soziale Interaktionen natürlich schwieriger gestalten, wenn man nie das Haus verlässt.

Das Buch hat Höhen und Tiefen, tolle Charaktere, furchtbare Charaktere (im positiven Sinn), ließ mich hin und wieder schmunzeln und brachte mich den Tränen nahe. Die ganze Zeit fragt man sich: „Was ist passiert?“ - „Wie konnte es soweit kommen?“ - Und natürlich die wichtigste Frage: „Wird Meredith es schaffen die Vergangenheit hinter sich zu lassen und die Sicherheit der eigenen vier Wände verlassen?“