Es bleibt vieles offen und ungeklärt

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anni121 Avatar

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"Und morgen ein neuer Tag" ist der Debütroman von Claire Alexander, der durch einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil besticht.
Der Einstieg ins Buch gelang mir recht gut. Ich fand es sehr interessant, direkt in das Geschehen einzutauchen. Man begegnet Meredith, die ihr Haus seit über 1200 Tagen nicht mehr verlassen hat und erlebt mit ihr ihren Alltag.

Hier wurde es für mich auch schon zum ersten Mal recht schwierig, beim Lesen weiter dabei zu bleiben. Denn es passiert nicht viel. Man beobachtet Meredith dabei, wie sie arbeitet oder puzzelt, sich mit Tom trifft und so weiter. Aber leider dümpelt das Ganze eher vor sich hin. Dadurch wurde es zwischenzeitlich doch sehr langatmig und an manchen Stellen sogar langweilig.

Der Grund für ihre Abgeschiedenheit erfährt man aber erst später, dieser offenbart sich auch erst nach und nach, was ich gut gemacht fand und was auch ein bisschen Spannung mitgebracht hat.
Leider muss ich sagen, dass es mir hier an emotionaler Tiefe gefehlt hat. Für mich waren die Emotionen im Buch nicht greifbar. Auch kam mir Meredith in manchen Situationen recht kalt und abweisend vor. Sie war definitiv kein leichter Charakter.
Denn manche von ihren Handlungen und Reaktionen konnte ich nicht nachvollziehen und haben sich für mich auch nicht erschlossen.

Die Haupthandlung wird immer wieder von Rückblicken in Merediths Kindheit unterbrochen, die alles andere als schön war. Die aber leider nicht chronologisch erfolgen, sondern sehr durcheinander. Manches Mal haben diese Rückblicke mich sehr verwirrt zurück gelassen, da ich sie zeitlich nicht richtig einordnen konnte.

In diesem Buch werden sehr viele ernste Themen angesprochen, aber ich glaube die Vielzahl an Themen war für dieses Buch nicht hilfreich. Für mich wurde manches nur angeschnitten und zum Ende hin blieben für mich einfach viel zu viele Fragen offen.
Manche Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und auch auf emotionaler Ebene fehlte es mir hier einfach an Tiefgang.
Allgemein empfand ich auch das Ende als zu offen, hier hätte ich mir einen ausführlicheren Ausblick in die nährere Zukunft gewünscht.