Leider nicht wunderbar

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skaramel Avatar

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Leider konnte mich Und plötzlich ist es wunderbar diesmal nicht überzeugen und das, obwohl ich Mhairi McFarlane eigentlich sehr schätze und viele ihrer Bücher mit Begeisterung gelesen habe. Gerade ihr Mix aus Humor, Tiefgang und glaubwürdigen Figuren hat mir immer gefallen. Doch bei diesem Roman hatte ich das Gefühl, ein völlig anderes Buch in der Hand zu halten.

Schon der Einstieg fiel mir schwer. Mir war zunächst nicht bewusst, dass es sich um eine Fortsetzung zu einem früheren Buch handelt, das ich vor Jahren gelesen habe. Dadurch war ich zunächst verwirrt, wer hier eigentlich wer ist und das hat sich leider durch den gesamten Roman gezogen. Die Figuren blieben für mich seltsam blass, ihre Rollen und Beziehungen zueinander wirkten lange uneindeutig. Besonders bei Declan war ich als Leserin immer wieder unsicher: Ist er der Love Interest? Oder doch der Gegenspieler? Und genau diese Unklarheit zog sich auf eine Weise durch die Geschichte, die mich eher irritiert als neugierig gemacht hat. Am Ende war er sogar weder A noch B, sondern fast unnötig und seine Episoden damit leider irgendwie auch.

Der Schreibstil war für mich ungewöhnlich sprunghaft, stellenweise wirkte der Ton fast wirsch, was ich so von McFarlane gar nicht kenne. Normalerweise gelingt ihr der Balanceakt zwischen Leichtigkeit und emotionaler Tiefe sehr gut. Hier aber fehlte mir der Zugang zur Geschichte komplett. Ich konnte weder richtig mitfühlen noch mitfiebern und das hat das Leseerlebnis leider ziemlich distanziert gemacht.

Insgesamt hatte ich mir viel mehr erhofft: Wieder eine starke, feinfühlige Liebesgeschichte mit gut gezeichneten Charakteren und einer Prise britischem Witz. Stattdessen blieb bei mir das Gefühl, dass das Buch nicht ganz weiß, was es sein möchte und mich dadurch leider verloren hat.