Emotionale Reise durch Verlust und Verbindung

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arbnora.ra Avatar

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Sallys große Schwester Kathy verunglückt in jungen Jahren bei einem Autounfall, bei dem Billy, Kathys Freund, am Steuer und Sally auf der Rückbank saß. Der plötzliche Verlust belastet Sally und ihre Familie schwer. Doch dieser Verlust ist nicht ihr einziges Problem. Seit sie Billy kennengelernt hat, hat sie heimliche Gefühle für ihn, obwohl er der Freund ihrer Schwester war. Obwohl Billy von allen für den Unfall verantwortlich gemacht wird, stellt sich die Frage: Warum sollte Sally den Kontakt zu ihm aufrechterhalten? Trotzdem verbindet die beiden etwas, und ihre Wege kreuzen sich immer wieder im Laufe der Jahre.

Der Schreibstil von Alison Espach hat mir gut gefallen. Ich hatte wirklich das Gefühl, in die Gedanken einer 13-Jährigen einzutauchen. Besonders interessant fand ich, wie Sally im Buch direkt mit ihrer verstorbenen Schwester kommuniziert. Wir begleiten Sally als junges Mädchen (13), als Teenager (18) und als junge Frau (28), wobei der Großteil des Buches in ihrer Kindheit und Jugend spielt. Dadurch erleben wir nicht nur ihre eigene Entwicklung, sondern auch, wie ihre Eltern mit dem Verlust umgehen. Insbesondere die Entwicklung der Eltern hat mich emotional stark berührt.
Leider hat mich das Buch nicht ganz überzeugen können. Trotz Sallys Alterungsprozess im Verlauf des Buches hatte ich durchgehend das Gefühl, sie sei immer noch das Kind, das sie zu Beginn der Geschichte war. Ich konnte keine erkennbare Charakterentwicklung feststellen. Zudem hatte das Buch einigen Längen und das Ende wirkte zu abrupt. Es fiel mir schwer, Sallys Gefühle für Billy wirklich nachzuvollziehen.
Insgesamt bietet das Buch mit seinem einfühlsamen Schreibstil und der fesselnden Darstellung von Sallys Lebensabschnitten eine emotionale Reise, jedoch bleiben einige Aspekte wie die Charakterentwicklung und die Tiefe der Gefühle für Billy unvollständig.