Am Ende des Krieges

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missbibliophile Avatar

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Volker Jarkcks Roman "Und später für immer" handelt von einem jungen Soldaten, der im Frühjahr 1945 desertiert, weil ihm so wie vielen klar wird, dass der Krieg fast vorbei ist, sie aber in letzten verzweifelten Aktionen als Kanonenfutter enden werden.
Er versteckt sich in Norddeutschland bei seiner Tante und wartet eigentlich nur noch darauf, dass er zu seiner Frau und seinem Baby gehen kann, ohne aufgegriffen zu werden.
Eines Tages wird er in seinem Versteck von der jungen Frieda entdeckt, die im Nachbarshof wohnt.
Als ich die Buchvorstellung gelesen habe, hatte ich riesige Vorfreude auf den Roman, da die Handlung sehr interessant klang. Leider haben sich meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt.
Gut fand ich den Schreibstil des Autors mit den kurzen, manchmal abgehackten Sätzen, die es mir ermöglicht haben, mich in die Situation hineinzuversetzen. Auch fand ich die Flashbacks zu Emmys und Johanns Hochzeit und Treffen danach sehr schön. Melancholisch und traurig, aber auch voller Hoffnung.
Dass der Autor abwechselnd Johanns letzte Tage in der Wehrmacht und seine Tage in seinem Versteck beschreibt, gibt der ganzen Geschichte eine gute Stütze und rundet die Handlung ab.
Nicht so gut war leider die Kürze des Romans. 200 Seiten, von den viele nur halbe oder drittel Seiten waren, ist viel zu kurz für die Geschichte. So sind bei mir viele Fragen offen geblieben. Das Ende hätte besser sein können und nicht so abrupt.
Mein größter Kritikpunkt ist allerdings der zentrale Konflikt, der auch in der Kurzbeschreibung erwähnt wird, in der Geschichte aber sehr blass und langweilig dargestellt wird. Der Autor hat versucht, künstlich Spannung zu schaffen, ist aber daran meiner Meinung nach gescheitert. Diesen Höhepunkt hätte man viel mehr in den Vordergrund rücken sollen.