Gleichzeitig schön und beklemmend
Und später für immer
Johann Meinert ist Soldat bei der Luftwaffe. 1945, kurz vor Kriegsende desertiert er und versteckt sich in der Scheune seiner Tante und seines Onkels. Nur 50 km von ihm entfernt wartet seine Frau hochschwanger oder schon mit seinem neugeborenen Kind.
Während er in der Scheune auf das Ende des Krieges wartet, entdeckt ihn das sechzehnjährige Nachbarmädchen Frieda. Kann Johann darauf vertrauen, dass Frieda ihn nicht verrät?
Geschrieben wurde das Buch von Volker Jarck. Er hat schon die Romane „Sieben Richtige“ und „Robuste Herzen“ geschrieben. Dies ist das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Angelehnt ist die Geschichte an wahre Begebenheiten in der Familiengeschichte des Autors.
Das Buch ist eingeteilt in acht Teile und unterteilt in kurze Sinnabschitte. Dies fand ich beim Lesen extrem angenehm. Insgesamt ist das Buch mit 207 Seiten und den vielen Unterteilungen vom Lesevolumen überschaubar und erschlägt einen nicht. Ich war mit der Lektüre innerhalb von zwei Tagen fertig.
Mit dem Schreibstil musste ich erst kurz warm werden. Ich finde man merkt, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. Ich fand es aber sehr angenehm zu lesen und mir gefällt die Art wie Volker Jarck erzählt sehr. Einzelne Sätze fand ich so schön, dass ich sie mir am liebsten markiert hätte.
Aus der Gegenwart, in der sich Johann in der Scheune versteckt, wird immer wieder in die Vergangenheit gesprungen und Johanns Geschichte erzählt. Obwohl es flüssig und leicht geschrieben ist, erfährt der Leser einiges über das Schicksal der Soldaten und bekommt auch einen guten Eindruck, was deren Familien mitgemacht haben. Leichte Kost ist das nicht. Ich habe schon mehrere Bücher über den zweiten Weltkrieg gelesen, aus Sicht eines Deserteurs jedoch noch keines.
Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant, leicht zu lesen, gleichzeitig schön und beklemmend und kann es wärmstens weiterempfehlen.