Menschlich

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clara_fall Avatar

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Nach vielen Kampfeinsätzen als Funker in Bombern beschließen Johann Meinert, sein Hauptmann und zwei weitere Kamerade zu desertieren. Jeder versucht, sich auf unterschiedlichen Wegen in Richtung Heimat durchzuschlagen. Johann findet ein sicheres Versteck auf dem Scheunenboden von Onkel und Tante. Sicher ist es, bis das Nachbarsmädchen Frieda ihn dort entdeckt. Sein Leben liegt in fortan in Friedas Händen, denn ihr Vater ist ein "Genauer". Einmal mehr sind Vertrauen und Geduld gefragt, wenn er seine Frau wiedersehen möchte zusammen mit seinem Kind, dass er noch nicht kennt.

Mit diesem Buch möchte der Autor Volker Jarck seinen Großeltern ein Denkmal setzen. Und das ist ihm auch gelungen. Dieses Büchlein kommt genauso beim Leser an, wie er es im Nachwort betont: "Diese Geschichte will nicht historisch wahr sein, sondern menschlich." Selbst wenn ein Mensch im Angesicht des Todes meint, den Verstand zu verlieren, so hat er doch immer noch die Kraft, ein Mensch zu sein. Und weil der Protagonist Johann Meinert das niemals vergisst, begleitet man diesen Menschen gern bis kurz vor seine heimische Haustür. Durch den Wechsel von Gegenwart, Brieftexte und Tagebucheintragungen bekommt man tiefe Einblicke in die Herzen der Beteiligten und fiebert bis zur letzten Seite mit, wohin sich das Schicksal wenden mag. Ein besonderes Buch und auch wenn es nur wenige Seiten hat, so ist es doch nicht so schnell dahin gelesen, wie man anfangs denkt. Äußerungen, wie z.B. "So traurig kann keiner lächeln wie du." gehen durch Mark und Bein und klingen noch lange nach. Ein Buch mit Tiefgang und einem sehr dazu passenden Cover.