Menschlich berührend

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jujuba Avatar

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Der Roman Und später für immer hat mir schöne Lesestunden bereitet. Johann desertiert mit ein paar anderen Soldaten in der Nähe seiner Heimat und versteckt sich in der Scheune seiner Tante und seines Onkels. Diese versorgen ihn mit Lebensmitteln und bringen sich so selbst in große Gefahr. Das Nachbarsmädchen Frieda entdeckt Johann und fortan muss er fürchten, dass er sie verrät. Deserteure werden mit dem Tod bestraft und Johann möchte nur nach Hause zu seiner Frau Emmy und dem neugeborenen Baby. Das Buch führt uns die Ungerechtigkeit von Krieg einmal mehr vor Augen, wo junge Männer zum Töten verpflichtet werden, um ihrem Vaterland zu dienen. Dass all diese Männer ihre Träume und Liebe dafür aufgeben müssen, interessiert die Kriegstreiber dabei herzlich wenig. Diese bedrückenden Emotionen bringt der Autor sehr gut rüber und ich habe mich immer mittendrin gefühlt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht leserlich. Auch das Cover finde ich ob des Themas gut gewählt. Ein bisschen länger hätte der Roman für mich gerne sein können. Auch das Leben von Tante und Onkel kam mir hier etwas zu kurz. Was diese zwei Menschen geleistet und geopfert haben, hätte mehr Text verdient. Alles in allem ist Und später für immer ein toller, eindrücklicher Roman, vor allem für Interessierte am zweiten Weltkrieg und die noch wenig erzählten Geschichten von Deserteuren und Verweigerern.