Was der Krieg mit Menschen macht...

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calendula2710 Avatar

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Dieses Buch erzählt von Johann, einem Soldaten im Zweiten Weltkrieg, der kurz vor Kriegsende desertiert und sich auf die Flucht nach Hause begibt. Im Verlauf der Erzählung erfahren wir viele Details seines Lebens vor und während des Krieges und damit einhergehend die innere Zerissenheit, vor dem Krieg davon gelaufen zu sein- gekniffen zu haben. Allein die Hoffnung auf ein besseres Leben, das Festhalten an Zukunftshoffnungen, macht den Moment erträglich.

Mein erster Eindruck dieses Werkes war sehr gut, im Verlauf hat meine Begeisterung jedoch nachgelassen.
Gut gefallen haben mir der anspruchsvolle Schreibstil, der sinnbildlich für die Verfassung des Erzählers steht und ebenso gejagt und gehetzte wirkt, wie der flüchtende Soldat. Auch der rasche Wechsel zwischen Rückblicken und der Beschreibung des Jetzt passen hierzu. Der Autor hat harte, klare Worte gewählt. Die Beschreibungen wirken nüchtern und ungeschönt und versetzen den Leser in eine Atmosphäre, die ebenso bedrohlich wie kalt wirkt und einem Kriegsszenario gerecht werden mag.

Nicht so gut gefallen haben mir die zahlreichen umgangssprachlichen Ausdrücke aus der dargestellten Zeit, die ich erst einmal nachschlagen musste, wie z.B. Tampen, Rotarmisten oder Pennäler.
Außerdem fand ich die Erzählung mitunter recht langgatmig und ich war nicht durchgehend gefesselt von der Handlung.

Nichts desto trotz ist es dem Autor gelungen eine eindrückliche Warnung vor Kriegen auszusprechen, indem er aus Sicht eines direkt betroffenen sehr deutlich macht welche hässliche Seiten dem Menschen darin begegnen, die sich fortan mit seinem Leben verweben.