Bis daß der Tod sie scheidet

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justm. Avatar

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Edi und Ash sind Freundinnen seit Kindheitstagen. Daran ändert sich auch nichts, als Edi krank wird.

Man möchte meinen, daß ein Buch, in dem es ums Hospiz und (das Warten auf) den Tod geht, eine bedrückende, dunkle, vielleicht sogar deprimierende Grundstimmung hat. Ja, all das ist Teil von „Und wir tanzen, und wir fallen“, aber letzten Endes schafft es Autorin Catherine Newman durch eine ganz eigene Art von Humor (vermutlich sogar ihre ganz eigene Art von „Galgenhumor“) diesem Buch noch eine ganz andere, besondere Note zu geben.

Durch als Erinnerungen verkleidete Rückblenden geht es immer wieder eben nicht nur ums (Über)leben im Hospiz, sondern vor allem um die Freundschaft der beiden Frauen.

Ansonsten ist überraschenderweise Ash die Hauptfigur des Buches, die auch als Ich-Erzählerin fungiert, so daß man mehr in ihr Leben, als in Edis langsamen Sterben involviert ist.

Das ist gewagt, funktioniert im Gesamtspiel aber sehr gut.
Nicht jede*r mag Ashs Art und Weise, ihr Handeln und Denken nachvollziehen können, aber letztlich geht doch jede Person anders mit Trauer um. Und die tritt halt manchmal schon ein, selbst wenn der Tod „lediglich absehbar“ ist.

Anhand der persönlichen Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches, gehe ich davon aus, daß zumindest ein Teil dieser Geschichte autobiographisch ist. Etwas, das ich mir aber anhand der Erzählweise und der vielen kleinen und größeren Details und Merkwürdigkeiten, in denen die Freundschaft zwischen Edi und Ash hier beschrieben wird, schon gedacht habe. Und so für mich diese Geschichte nur noch besonderer macht.

Als jemand mit einem Faible für Bücher über Freundschaft, nimmt dieses noch mal einen ganz speziellen Stellenwert ein, da die Freundschaft hier endet, weil jemand stirbt, nicht weil man sich freiwillig entschieden hat, sie zu beenden. Und doch ist es ein Buch über sehr viel mehr als „nur“ Freundschaft.

Denn alles in allem ist „Und wir tanzen, und wir fallen“, abgesehen vom merkwürdig gewählten deutschen Titel, zwar eine besondere Geschichte über Freundschaft, die definitiv zu berühren weiß, aber eben auch über den Tod, die Liebe, das Leben und vor allem über die Gefühle derjenigen, die „bleiben“.