Der Weg an das Lebensende, nicht nur traurig
Autorin Catherine Newmann bringt uns in ihrem Roman „Und wir tanzen, und wir fallen“ den besten Freundinnen Ashley und Edith nahe. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit und sind sehr vertraut miteinander. Edi ist schwer krank und wird sterben. Die Leser:innen nehmen teil an ihrer letzten Lebenszeit in einem Hospiz. Ash verbringt viel Zeit mit ihr. Newmann schafft es, dass man sich bei den beiden fühlt. Die weiteren handelnden Personen kommen aus dem Hospiz und aus den Familienkreisen von Ash und Edi. Einfühlsam werden die sozialen Beziehungen beschrieben, die Schusseligkeit von Ash, deutlich ihre Lust an Sex. Das Leben im Hospiz wird gut beschrieben, es ist nicht alles traurig, es gibt viele glückliche Momente, auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass Edi jeden Tag etwas mehr stirbt. Dies wird nicht beschönigt. Infusionen, Betäubungsmitteln, Schmerzen und der Sterbeprozess werden klar dargelegt. Es ist ein Buch über soziale Beziehungen und deren Veränderungen in Bezug auf den Tod als unabänderlich feststehendes Ereignis. Dieses Buch zeigt uns, dass Freude und Traurigkeit nahe beieinander liegen und wir beides brauchen und auch aushalten können. Kann man im Angesicht des Sterbens fröhlich sein? Darf man im Zeitraum des Sterbens eines geliebten Menschen an anderer Stelle Freude empfinden? Der Roman hat eschatologischen Charaker, ist aber nie belehrend. Nach den letzten Seiten klingt das Buch nach, es ist ein gutes Buch, dessen Lesen ich empfehlen kann.