Fehlende Tiefe

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lilalinchen Avatar

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"Und wir tanzen, und wir fallen" dreht sich um die beiden Freundinnen Edith und Ashley. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit, sind die besten Freunde aller Zeiten und gelten als unzertrennlich. Doch ein einzelner Schicksalsschlag verändert ihr Leben für immer und zieht den Beiden den Boden unter den Füßen weg. Edith erhält eine Krebsdiagnose, und als wir sie im Buch kennenlernen, befindet sie sich in ihren letzten Tag und muss die Tage vor ihrem Tod in einem Hospiz verbringen.  Auch hier versuchen die beiden Freundinnen so viel wie möglich aus ihrer Zeit zu machen und Ashley organisiert schöne Ausflüge und Unterhaltung für ihre beste Freundin - alles, um ihr die letzten Tage ihres Lebens so schön wie möglich zu gestalten. 

Ich hatte mich sehr auf "Und wir tanzen, und wir fallen" gefreut. Eine Auseinandersetzung mit einem Thema, das uns alle betrifft und über das wir trotzdem eher schweigen.  Auch klang die Leseprobe sehr positiv und schien einen schönen Blick auf die letzten Lebenstage zu vermitteln - zu zeigen, dass man auch in seinen letzten Lebenstagen noch lachen kann und Freude hat.  Auch wenn sich diese Erwartung definitiv erfüllt hat, bin ich doch eher hin- und hergerissen von der Lektüre. Der Fokus des Buchs liegt stark auf Ashley, ich hatte irgendwie gehofft, dass man noch mehr von Ediths Gedanken in ihren letzten Lebenstagen erfährt und nicht nur die Perspektive auf die Angehörigen legt. Und auch, wenn die Perspektive auf die Angehörigen so wichtig ist, da diese häufig in ihrer Trauer vergessen werden, haben mich Momente wie die Affäre zwischen Ashley und dem Arzt doch eher verwundert und es hat mir nicht wirklich gefallen.  So fehlte mir am Ende wirklich eine Tiefe, die dieses Thema definitiv verdient und gebraucht hätte. Für mich war die Lektüre nicht die ideale Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Freundschaft.