Ich hatte mehr erwartet

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sunny7 Avatar

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Bei "Und wir tanzen, und wir fallen" hatte ich eine tiefgründige, emotionale und berührende Geschichte erwartet. Eine Story, die einen gefangen nimmt und lange nachwirkt. Leider wurde ich dahingehend enttäuscht. Der Schreibstil ist gut leserlich und die ersten Kapitel waren auch recht stark, aber dann flachte es ab.

Edi verbringt ihre letzten Lebenswochen im Hospiz. Der Alltag, die Menschen, die dort arbeiten und wirklich alles tun um den Sterbenden ihre letzten Tage so gut zu gestalten wie nur möglich, sind wundervoll beschrieben. Ich habe größten Respekt vor den Mitarbeitern eines Hospizes.

Die Hauptfigur dieses Romans ist allerdings nicht die krebskranke Edi, sondern ihre beste Freundin Ash. Und genau diese Figur sorgt dafür, dass die Story eben nicht die emotionale Reise wird, die es hätte sein können. Es trauert zwar jeder anders und jeder versucht mit der Situation so gut es geht umzugehen, aber es wird mehr als deutlich, dass sie schon immer eine recht selbstbezogene Person war. Ihre sexuellen Eskapaden empfand ich als unnötig und störend. Edi hätte im Fokus stehen sollen, bleibt als Figur aber recht blass, was ich wirklich schade fand.

Emotional konnte mich das Buch nicht wirklich erreichen, dafür gab es zu viel unnötiges Drumherum und zu wenig über Edi, die ich sehr gerne besser kennengelernt hätte. Das Buch hätte wesentlich mehr Potential gehabt.