liebevolle Begleitung bis zum Ende

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ada2011 Avatar

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Ich bin hin- und hergerissen. Das Buch „Und wir tanzen, und wir fallen“ von Catherine Newman ist gut, richtig gut. Es liest sich flüssig. Ab und an bin ich über das viele Englisch gestolpert – ich gehöre einer Genration an, die englisch ein paar Jahre in der Schule hatte und dann nie wieder. Aber es stört eigentlich nicht, da die Geschichte in den USA spielt und letztendlich sprechen die meisten dort englisch.
Es geht um eine Freundschaft / Liebe. Seit Kindertagen sind Edi und Ash befreundet und haben auch jede Menge miteinander erlebt. Edi hat Krebs im Endstadium. Sie wohnt mit Mann und Sohn in New York, Ash inzwischen in Western Massachusetts. Edi soll aus dem Krankenhaus entlassen werden und in ein Hospiz ziehen. Doch in New York gibt es keine Plätze. So kommt es, dass Edi ihre letzten Tage in einem Hospiz in Massachusetts verbringt, umsorgt von Ash und deren Familie und ganz vielen Freunden.
Die liebevolle Atmosphäre zwischen den beiden Freundinnen und deren Familien und anderen Freunden kann man mit Händen greifen. Es herrscht zumeist Frohsinn und kein Lamentieren über das unausweichliche Schicksal Edis. Es werden Abschiedspartys gefeiert im Hospiz. Der Leser erfährt kleine Episoden über andere Bewohner des Hospizes.
So gesehen eine tolle Geschichte, ein mutmachendes Buch, ein berührendes und sensibles Buch, aber keines, dass mich am Ende in Tränen aufgelöst zurückgelassen hat. Denn das Sterben von Edi ist bunt und begleitet von lieben Menschen. Natürlich ist es traurig, aber nicht so unendlich traurig und schmerzend, wie diese Geschichten meist sind.
Schwer zurecht gekommen bin ich mit der sehr lockeren Art von Ash gegenüber wechselnden Männern, auch gern zeitgleich. Heute den einen, morgen den zweiten und dann wieder einmal der erste, wie es sich gerade ergibt. Damit habe ich ein Problem und ihr (Ex-)mann hatte das wohl auch.
Naja, und eine ihrer Töchter schwänzt permanent die Schule. Das ist auch nicht wirklich tragisch und die andere Tochter zieht es zu Frauen hin.
Alles für sich genommen, nicht dramatisch, aber mich nerven diese „bunten“Regenbogengeschichten“, um die man als monogamer Hetero einfach nicht mehr drum herumkommt. Damit habe ich mich schwergetan. Aber das ist meine subjektive Meinung. Das Buch ist trotzdem sehr gut.