Clara

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Wenn man vierzehn wird, ändert sich die Welt gehörig, man tritt ein ins „Erwachsenleben“. Ein ziemlich spannender Abschnitt, aber für die Protagonistin dieses Romans eröffnen sich ganz andere Dimensionen, denn ihre Mutter eröffnet ihr, dass sie ein Quartarius ist, ein Viertelengel. Ungläubig und verständnislos reagiert Clara auf diese Eröffnung, als ihre Mutter aber die Flügel ausbreitet ist sie regelrecht geschockt. Von nun steht ihr so schönes Teenie Leben auf dem Kopf. Sie muss fliegen lernen, eine Freizeitaktivität, die nicht jedem Engel in die Wiege gelegt wurde, denn Clara muss viel üben und macht trotzdem keine nennenswerten Fortschritte. Leichter fällt es ihr die verschiedensten Sprachen zu erlernen, von Suaheli bis koreanisch bereitet ihr dies keine Schwierigkeiten. Um aber in den Kreis der Schutzengel einzutreten muss jeder Engel eine Art Prüfung ablegen. Eine Prüfung die den meisten in ihren Träumen suggeriert wird. Auch Clara bekommt ihre Aufgabe, diese zwingt die gesamte Familie, zu einem Umzug von Kalifornien nach Wyoming sehr zum Leidwesen ihres jüngeren Bruders. Dort angekommen wartet nicht nur die Aufgabe auf den Quartarius, sondern auch die erste Liebe und die Bekanntschaft eines weiteren Engels.

Ein ungemein spannender Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Mir gefiel besonders die Kombination des Übernatürlichen gepaart mit den ganz normalen und alltäglichen Sorgen einer Heranwachsenden. Dieser Spagat ist der Autorin ausgezeichnet gelungen. Der Charakter der Clara ist wirklich erfrischend zickig und egozentrisch dargestellt. Einfühlsam und behutsam lässt die Autorin ihre Protagonistin die erste Liebe und deren Gefühlswirrwarr aus Zweifel, Wünsche, Träume und auch Enttäuschungen durchleben. Bei einigen Zeichnungen aller Beteiligten konnte ich aber auch eine Ähnlichkeit zwischen schon bekannten Fantasygrößen á la „Biss…“ feststellen, aber vielleicht liegt dies auch am Genre allgemein.
Der Schreibstil ist klar, flüssig und gewandt. Viele sehr interessante Aphorismen konnte ich entdecken, besonders schön fand ich diese: „… Teelöffelchen voll Begeisterung."
Im Nachhinein sind mir nur ein paar Dingen aufgefallen, die für mich nicht ganz nachvollziehbar sind. Da wäre z. Bsp. die neue Freundin der Clara, die sich auch als Engel entpuppt, ohne die Erwähnung von besonderen körperlichen Eigenarten oder ihrer persönlichen Aufgabe. Claras Mutter die unter der Aufgabenstellung ihrer Tochter körperlich, so hat es den Anschein, sehr leidet erhält von der Autorin ebenfalls keine intensivere Aufmerksamkeit, so bleibt einiges dem Leser verborgen.

Fazit: Ein ungemein spannender Fantasyroman mit tollen Ideen aus dem Reich der Zwischenwelt umgesetzt.