Waldbrand

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anjanaka Avatar

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 Clara ist genau wie andere Mädchen in ihrem Alter. Sie macht sich darüber Gedanken ob Mitschüler sie wegen ihrer Haarfarbe hänseln, was ihr Schwarm wohl an seiner aktuellen Freundin findet - die doch ganz offensichtlich eine Zicke ist - und ärgert sich über ihren jüngeren Bruder.

Eines unterscheidet sie allerdings deutlich von den anderen Mädchen: in ihren Adern fließt Engelblut. Zwar nicht so besonders viel, sie ist nur ein Quartarius, also ein Viertel-Engel, aber den Menschen ist sie deutlich überlegen. So kann sie z.B. alle Weltsprachen plus die Engelssprache sprechen, was ihr ermöglicht mit jeglichen Lebewesen auf dem Planeten zu kommunizieren. Das Fliegen klappt auch nach einigen Übungsstunden. Natürlich ist Clara auch schneller und kräftiger und somit in allen Sportarten besser als ihre Mitschüler, was sie aber ungern heraushängen lässt und sich lieber zurückhält. Schon allein, weil ihre Mutter immer predigt, dass sie darauf achten müssen unerkannt zu bleiben. Tja und dann wäre da noch die Vision. Jeder Engel bekommt im Laufe seines Lebens eine Vision, eine gottgesandte Aufgabe sozusagen. Und als Clara ihre Aufgabe bekommt betrifft das ihre gesamte Familie.

Clara wacht nachts davon auf, dass sie Rauch riecht. Sie steht auf, um nach der Ursache zu suchen, findet aber kein Feuer. Schließlich geht sie in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen und steht plötzlich mitten im brennenden Wald. Sie sieht einen Jungen, der ihr den Rücken zugewandt hat und will ihn ansprechen. Da steht sie wieder in der Küche. Ihre Mutter - übrigens ein Dimidius, also ein Halbengel - erklärt ihr, dass die Vision mit ihrer Aufgabe zu tun hat und dass sie immer stärker werden wird, je näher die Aufgabe heranrückt. Clara muss jetzt also versuchen herauszufinden wo dieser Wald liegt und wer der Junge ist. Und sobald klar ist, dass der Wald in Wyoming liegt, wird der Umzug von Kalifornien nach Jackson Hole organisiert. Klar, dass Jeffrey, Claras kleiner Bruder, nicht gerade begeistert ist. Doch auch Clara kann sich Besseres vorstellen als an einer neuen Schule neue Freunde zu finden und sich gleichzeitig auf ihre große Aufgabe vorzubereiten, von der sie doch noch nichtmal genau weiß worum es eigentlich geht. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Autorin ist hier eine gute Mischung aus normalem Teenager-Alltag und übernatürlichen Fähigkeiten gelungen. Die Protagonistin wirkt sehr sympathisch, denn trotz ihrer Kräfte hat sie mit menschlichen Problemen zu kämpfen. Sie selbst hat nicht das Gefühl besonders herausragend zu sein - sie fühlt sich weder besonders hübsch, noch anderweitig ihren Mitmenschen besonders überlegen. Mich hat das Buch teilweise an die Twilight-Serie erinnert, die ich auch sehr mochte. Den zweiten Teil werde ich also auf jeden Fall lesen, denn ich will wissen, wie es weiter geht.