Unendlich wir - Bonnie und Clyde

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Das war wirklich eine wunderbare Leseprobe, die viel zu schnell vorbei war. Der Schreibstil von Amy Harmon ist mir schon bei einer Leseprobe zu "Vor uns das Leben" positiv aufgefallen. Sie schreibt wunderbar leicht und nimmt einen mit ihrem Stil sehr schnell gefangen. Sie schafft es genau die richtige Mischung an kurzen abgeklärten und verträumten Abschnitten zu schaffen, die einen in die Geschichte ziehen und ihr Tiefgang verleihen ohne dass die Handlung zu schleppend erzählt wird. Die Idee eines Roadtrips und einem "umgekehrten" Stil von Bonnie und Clyde mit einem zu reichen und vom Leben auf ganz andere Weise zu sehr angestrengenden Pärchen hat mich begeistert. Ich finde es innovativ und zeitgemäß diese bekannte Liebes- und Kriminalgeschichte in Zeiten in denen viele Menschen mit Burnout und Depressionen kämpfen auf diese Weise aufzuarbeiten.

Die Leseprobe beginnt mit einem Prolog, der mir ehrlich gesagt ein bisschen Angst gemacht hat. Denn er erzählt die Geschichte von Bonnie und Clyde aus dem 30er Jahren und stellt am Ende klar, dass sich diese Geschichte mit der Geschichte der aktuellen "Bonnie und Clyde" wohlmöglich wiederholen wird. Dann beginnt das erste Kapitel aus Sicht von Bonnie 11 Tage zuvor. Sie steht auf einer Brücke in Boston und will sich hinab stürzen. Clyde rettet sie nach einer schockierenden Wendung und nimmt sie schließlich mit. Über ihn erfährt man bis hierhin noch nicht sehr viel außer dass er mit einem vollgepackten Auto auf dem Weg nach Las Vegas ist und klassische Musik mag.

Bonnie dagegen ist erkennbar erschöpft von ihrem Leben als Country-/Popstar. Sie vermisst ihre an Krebs verstorbene Zwillingsschwester. Ihr Leid und ihre vor allen versteckte Trauer beschreibt die Autorin sehr authentisch und mit berührenden Worten. Trotz der Erschöpfung und des Selbstmordversuchs von Bonnie las sich das Buch für mich jedoch nicht düster, sondern sehr gefühlvoll. Die Leseprobe hat mir sehr große Lust auf mehr gemacht und ich würde das Buch sehr gerne vorablesen.