Den Leser raffiniert auf's Glatteis geführt

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gisel Avatar

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Emily Coleman flieht aus ihrem alten Leben und wird zu Cat Brown. Trotz ihrer Sehnsucht nach ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn baut sie sich in London ein ganz neues Leben auf, findet eine Arbeit, neue Freunde und Bekannte. Parallel dazu rollt die Autorin in einer anderen Zeitschiene Emilys Kindheit auf, mit ihrer Zwillingsschwester, die immer in Konkurrenz mit ihr war. Keiner ahnt ihr Geheimnis. Kann das wirklich gut gehen? Und was ist der Grund dafür, dass sie ihr altes Leben so radikal abbricht, obwohl sie ihre Familie so sehr vermisst?
Mit diesen beiden Fragen spannt Tina Seskis gleich von Anfang an einen äußerst straffen Bogen vom Beginn der Geschichte bis zum Ende, und dabei gelingt es ihr auf eine raffinierte Weise, den Leser unweigerlich auf eine so falsche Fährte zu lenken, dass ich nochmal zurückblättern musste, als sie den Schleier endlich gelüftet hat. Da mag man das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen und immer weiter lesen, Seite um Seite, während der Spannungsbogen bis zur letzten Seite erhalten bleibt. Da macht es Spaß, auf’s Glatteis geführt zu werden und zum Schluss was noch viel besseres zu bekommen, als man überhaupt erwartet hat.
Eindeutige fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung von mir. Und ein neuer Eintrag auf meiner Liste der lesenswerten Autoren.