Ausdehnung des skandinavischen Krimis

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Nach Kurt Wallander in Schweden und Harry Hole in Norwegen scheint die Zeit nun reif für eine weitere Kriminalreihe aus Skanidnavien. Ort der Bücher ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Sonst eher für ihre Bildungseinrichtungen und die Insellage bekannt. Im eher ruhigen Städtchen verortet der Autor seine Geschichte. Beginnend mit einem Toten im Rotlichtviertel Kopenhagens - dies scheint zunächst weder besonders individuell noch außergewöhnlicher - für den Ermittler Axel Steen zu sein. Erst der Einbezug der weiteren Umstände, die Kopenhagener Unruhen und die möglichen Todesursachen lassen den Toten zu einem besonderen Fall für den Kommissar werden. Der Fall spielt im Umfeld der autonomen Gruppen der Stadt, ein bisher kaum in Romanform aufgenommenes Milieu. Ansprechend ist es beim Debut des Autors gelungen in dieses Umfeld einzuführen, ohne dabei allzusehr Plattitüden oder Vorurteile auf den Leser zu prjezieren. Historisch wird der Krimi dabei im Jahr 2007 verortet. Dies ermöglicht die Einbeziehung der zeitgenössischen Umstände, sodass sich das Jesper Steins Krimi durchaus auch als Kritik an den dänischen Zuständen lesen lässt, auch wenn natürlich das Interesse an der Lösung des Falls überwiegt. Insgesamt erweitert Jasper Stein das ohnehin schon ausgedehnte Feld des skandinavischen mit seinem ganz eigenen Charme um eine interessante Persönlichkeit, die mit ihren eigenen Problemen in keines der bisher vorhandenen Muster passt und damit durchaus neuen Reiz für das Genre entwickelt.