Ruh- und rastlos in Nørrebro

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coala Avatar

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In Unruhe begegnet uns Axel Steen, 38, geschieden, Kommissar beim Kopenhagener Morddezernat. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass der Kommissar den Buchtitel verkörpert. Von Schlaflosigkeit gezeichnet, hilft nur die Macht der Drogen, dass er ein wenig Schlaf findet. Mit der Arbeit scheint er zudem verheiratet zu sein, wohnt er doch nicht unbedingt im besten Wohnviertel. Als jedoch in der Nähe ein Mord passiert, indem die Polizeikräfte selbst unter Verdacht stehen, gerät er als leitender Ermittler unter Druck.

Die Leseprobe vermittelt eine guten und vor allem sehr interessanten ersten Eindruck von Steen selbst. Er erscheint sehr vielschichtig, gezeichnet und mit dem Leben hadernd. Die teilweise sehr kurzen, stakkato-artigen Sätze unterstreichen die beständige Rastlosigkeit des Charakters sehr gut. Ich fand besonders dieses stilistische Mittel sehr passend und der Lesefluss wird dadurch auf angenehm hohen Tempo gehalten. Die Leseprobe vermag es zudem, gut in den Kriminalfall einzuführen und erste Spannung aufzubauen.

Der eigenwillige Charakter und die etwas andere Schreibweise machen Lust auf mehr. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte noch entwickelt.