Der erste Fall für Axel Steen

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spaghettimonster Avatar

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Unruhe ist der erste Fall für Mordermittler Axel Steen aus Kopenhagen. Er ist ein anders als seine Kollegen, geht nicht immer den offiziellen Weg und hält sich privat auch nicht immer ganz genau an Gesetze. So raucht er gern Haschisch und macht kleine Deals mit der Presse. Außerdem wohnt er in Nørrebro, einem der „Problemviertel“ der Stadt. Und in genau diesem Viertel wird ein Jugendzentrum geräumt, was von zahlreichen Protesten aus dem linksautonomen Spektrum begleitet wird. In der Nacht der Räumung wird eine Leiche mitten im Sperrgebiet gefunden. Alles sieht so aus, als wurde hier ein Autonomer von den Polizisten regelrecht hingerichtet. Aber einige Details stimmen nicht ganz und Axel Steen beginnt auf seine Art zu ermitteln, bis sich der dänische Inlandsgeheimdienst (PET) einschaltet.

Helfen könnte eine Videoaufnahme der Tat, denn ein Händler hatte eine Kamera angebracht. Aber die Kamera wurde von einem jungen Autonomen gestohlen, der nun verschwunden ist.


Mir hat dieser Krimi besonders gut gefallen, weil er Ereignisse von verschiedenen Seiten beleuchtet und sparsam mit Schuldzuweisungen umgeht. So gibt es die Autonomen und Linken auf der einen Seite, während die Polizei auf der anderen steht. Auch die Presse spielt bei den Auseinandersetzungen und Straßenschlachten eine Rolle, denn sie berichten schließlich nicht immer neutral. Zu guter Letzt ist auch der Geheimdienst beteiligt und damit beginnt das übliche Kompetenzgerangel. Der Autor schafft es geschickt, verschiedene Perspektiven zu wählen und ein Gesamtbild zu schaffen. Der Titel passt dabei auf das ganze Buch, Unruhe ist in den Straßen von Nørrebro und im Innern des Ermittlers zu spüren.


Die Auflösung des Krimis hat mich letztendlich überrascht, auch wenn es natürlich Hinweise gab. Der Autor hat die Messlatte für diese Krimireihe mit dem ersten Band jedenfalls hoch gesteckt.