Solider Start einer skandinavischen Thriller-Reihe

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Jesper Stein weckt durch die Wahl seines Titels sofort Interesse. "Unruhe" wirkt anziehend und man bekommt sofort ein unruhiges Kribbeln unter den Fingernägeln. Das Coverbild ist in seiner Schlichtheit ebenso spannend wie nichtssagend. Auf jeden Fall verlockt es dazu, den Klappentext bzw. die ersten Seiten zu lesen. Der Klappentext ist kurz, dient aber ebenso, eine gewisse Neugier und Spannung aufzubauen. Ein gelungener Einband.
Die Geschichte beginnt dann sofort und ohne große Umschweife. Der Leser wird in die unruhigen Nächte Kopenhagens hineingeworfen und man nimmt sofort Fahrt auf. Der Schreibstil von Stein ermöglicht es dem Leser, sich die Stadt Kopenhagen vorzustellen und man beginnt zwischen den skandinavischen Namen der Straßen und Stadtteile die Zusammenhänge zu sehen, wenngleich dies anfangs doch recht schwer fällt. Der Leser wird von den vielen Dänischen Begriffen förmlich überrollt. Gelungen ist die Darstellung der unmittelbaren Ermittlungsumgebung rund um den Friedhof. Im Laufe des Buches baut sich hier ein wunderbares Bild im Kopfkino zusammen. Ebenso gut gelungen ist die Beschreibung und Darstellung des Ermittlers Axel, welcher mit diesem Buch dem Leser vorgestellt wird.
Der Thriller an sich ist kurzweilig und nimmt einige Wendungen. Dem Leser wird während des gesamten Buches nie langweilig und man kann die Schritte des Ermittlers gut nachvollziehen. Die Spannung wird im Laufe des Buches super aufgebaut. In einer Reihe mit vielen weiteren skandinavischen Thrillern trifft Jesper Stein den Zahn der Zeit und bereitet einige schöne Thriller-Stunden. Was mir persönlich noch etwas zu kurz kommt, ist die innere Unruhe von Axel. Es wird zwar an der ein oder anderen Stelle darauf eingegangen, aber wirklich überzeugend fand ich die Umsetzung des Titels hierbei nicht.
Alles in allem ist "Unruhe" ein lesenswerter Thriller, welcher ein solider Start für eine Reihe von Thrillern rund um Axel Stenn ist. Ich hätte mir ein wenig mehr Bezug zwischen Titel und Story gewünscht, was zu einem Stern Abzug führt. Ich freue mich aber jetzt schon auf den zweiten Teil der Reihe.