Unruhe bei der Polizei Kopenhagen

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benel Avatar

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Mit dem sehr eigenen und innerhalb der Polizei nicht unumstrittenen Kommissar Axel Steen schickt Jesper Stein einen besonderen Ermittler auf die Spur eines Mordes. In der Mitte der 2000er Jahre lässt der Autor seinen Protagonisten handeln. Als Schauplatz der Geschehnisse dient hierfür die sonst so beschauliche Stadt Kopenhagen. Der Reiz der Erzählung liegt dabei nicht nur an dem ermittelnden Kommissar, dessen besondere Angst vor einem plötzlichen Tod einen Schlafmangel versucht, der sich schließlich in seiner besonderen Art und Weise der Ermittlung wiederfindet. Besonders lohnenswert wird der erste Fall der angedachten Reihe jedoch dadurch, dass Stein den Fall im Rahmen der Aufstände der autonomen Szene verwurzelt. Der Tod eines Menschen, der genau dieser Szene zurechenbar scheint, bedeutet für die Polizei Kopenhagens ein Problem, da sich der Verdacht aufdrängt es handele sich hierbei um einen Racheakt der Polizei. Stein gelingt es dabei das autonome Milieu der Stadt glaubhaft darzustellen, ohne dabei allein vom öffentlichen Bild der Geschehnisse beeinflusst zu sein. Insbesondere Steins Kenntnisse aus seiner Zeit als Kriminalreporter ermöglichen ihm eine detaillierte und glaubhafte Darstellung der innerpolizeilichen Ermittlungen. Spannung und Lust auf Lesen blieben bis zum Schluss garantiert, es bleibt zu hoffen, dass es Jesper Stein gelingt seinen Erzählstil auch in weiteren Fällen fortzusetzen. "Unruhe" kann daher als gelungener Debütroman betitelt werden, der vor allem durch seine historische und geografische Verortung punkten kann.