Unruhe - liest sich eher ruhig

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beastybabe Avatar

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"Unruhe" ist der Debütroman von Jesper Stein und bildet den Anfang einer Bücherreihe um den Ermittler Axel Steen.

In Kopenhagen sieht sich die Polizei mit größeren Unruhen konfrontiert, die zuweilen zu eskalieren drohen. Die Demonstranten wollen den Abriss eines Jugendzentrums verhindern.
Mitten in diesen Ausschreitungen wird ein Mordopfer auf dem Friedhof gefunden, der sich in unmittelbarer Nähe des Jugendzentrums befindet. Das ganze Gelände wurde eigentlich lückenlos bewacht, doch niemand scheint etwas Verdächtiges bemerkt zu haben.
Dass der Tote zunächst für einen der Autonomen gehalten wird, macht die Angelegenheit für die Polizei nicht einfacher. Es kommt schnell der Verdacht auf, dass es sich um einen Fall von außer Kontrolle geratener Polizeigewalt handelt.
Axel ist einer der ersten Ermittler am Tatort und mit seinen ungewöhnlichen Methoden hat er auch schnell eine erste Spur. Es gibt offensichtlich ein Video, auf dem der Mörder zu sehen sein könnte. Die Jagd nach der Wahrheit und der verschwundenen Kamera beginnt und sie bleibt nicht ohne weitere Opfer.

Meine Meinung:
Die Handlung ist gut durchdacht und man erfährt erst zu einem sehr späten Zeitpunkt, wie alles zusammenhängt und wer nun eigentlich der Täter ist.
Die Hauptfigur Axel Steen ist etwas speziell, aber nicht unsympathisch. Seine hypochondrische Ader hat mich weniger gestört als seine oft triebgesteuerten Handlungen. Für meinen Geschmack enthielt das Buch zu viele Sexszenen, die ich in Krimis einfach nicht mag.
Leider ergeht sich der Autor zu sehr in Details, alles wurde für meinen Geschmack viel zu ausführlich beschrieben, egal ob Ermittlungsarbeit oder die Nebenhandlungen. Dadurch kam es für mich zu Längen, bei denen die Spannung etwas abhanden kam. Insgesamt ist der Krimi aber alles andere als schlecht und langweilig, nur eben nicht herausragend oder extrem hochspannend.
Dafür gebe ich 4 von 5 Sternchen und denke, dass eine gekürzte Hörbuchfassung sogar Höchstwertung erreicht hätte.