Weniger wäre mehr gewesen

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c-bird Avatar

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Der Debütroman „Unruhe“ von Jesper Stein ist der Auftakt für eine Krimiserie um den Emittler Axel Steen.

Kopenhagen im Ausnahmezustand. Ein Jugendzentrum soll abgerissen werden. Demonstranten und Autonome liefern sich heftigste Auseinandersetzungen mit der Polizei. Da geschieht das Unfassbare: Obwohl der Friedhof von Nørrebro komplett von der Polizei abgeriegelt war, findet dennoch dort ein Mord statt. Niemand will etwas gesehen oder bemerkt haben. Kommissar Axel Steen, bekannt für seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und sein Kollege Darling stehen zunächst vor einem Rätsel. Doch dann taucht ein Video auf, das den Täter bei seiner Tat zeigt…

Mit Axel Steen hat Jesper Stein eine wirklich ungewöhnliche Figur geschaffen, die leider nur bedingt sympathisch wirkt. Seitdem Axel von seiner Frau, die er immer noch liebt, verlassen wurde, lebt er allein und teilt sich das Sorgerecht für seine Tochter Emma. Seine Schlafprobleme versucht der Kommissar mit dem regelmäßigen Konsum eines Joints zu lösen. Seine Ermittlungsmethoden führen öfter mal über den kurzen Dienstweg. Und dann ist da noch die ständige Unruhe und Ungewissheit, dass sein Herz aufhören könnte zu schlagen.

Der Anfang des Buches ist stark, weil die Thematik gut gewählt ist. Doch dann verliert die Geschichte immer mehr an Spannung. Dies liegt hauptsächlich an der Erzählweise. Diese ist zu langatmig, der Autor verliert sich zu sehr in Details und Nebensächlichkeiten. Dadurch wird das Tempo enorm gebremst. Erst am Ende wird das Buch nochmal spannend und überrascht mit einem unerwarteten Ausgang. Alle offenen Fragen werden geklärt und man versteht dann erst im Nachhinein die ganze Komplexität des Buches.

Ein interessanter Ermittler und auch ein gut gewähltes Thema. In gestraffter Version hätte das Buch sogar fünf Sterne bekommen, so sind es nur drei geworden.