Eine Brufung zur Schöffin

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lerchie Avatar

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Derya musste die Sommerferien mit ihren Eltern in Anatolien verbringen. Bei Verwandten, die sie gar nicht kannte, jedoch Onkel, Tante, Cousin oder Cousine nennen sollte. Auch zu Hause hatte Deryas Vater oft Verwandte angeschleppt, die sie nie wieder sah. Eine ihrer Cousinen in Anatolien hieß Sergul, und sie gingen nach draußen um eine zu rauchen. Sergul sprach von Clanversöhnung, aber Derya wusste nicht, was sie damit sagen wollte. Und Sergul erklärte ihr, dass sie noch nicht raus sei, aus dem Spiel. Als sie wieder hinein ging, legte sich plötzlich eine Hand um sie und auf ihren Mund, und jemand sagte, er wisse wer sie sei, sie Hure.
Ruth Holländer versuchte unter der Dusche wach zu werden. Sie hatte verschlafen. Ihre Tochter Annika hörte ihr Rufen auch nicht, und Ruth dachte daran wie es früher war. Damals, als ihr Mann Johannes noch da war. Inzwischen war er ausgezogen, auch Lukas ihr Sohn, wohnte nicht mehr hier. Versöhnt setzte Ruth sich an den Tisch, denn Annika hatte bereits Tee gekocht. Ruth hatte ein Bistro und sollte eigentlich auf den Großmarkt. Dann kam Annika mit ihrer Klassenfahrt nach Florenz an, für die das Geld am nächsten Tag bezahlt sein sollte. Sie machte sich eine Notiz verabschiedete sich von Annika und verschwand im Treppenhaus. Den Ärger auf der Fahrt zum Großmarkt löste ein sehr netter Portugiese ab, der ihr den benötigten Fisch verkaufte. Gegen halb neun machte sie sich auf den Weg in ihr Bistro. Unterwegs nahm sie einen Anruf ihrer Mutter entgegen. Sie wollte wissen ob Ruth ihren 50. Geburtstag feiern würde, doch diese hatte keine rechte Lust dazu. Es ging um die Spartarife der Bahn, denn ihre Eltern wollten zu der Party kommen. Also lud sie diese auf jeden Fall ein, ob mit oder ohne Party. Am Bistro angekommen lud sie mit Jamila das Auto aus und diese sah sofort, dass Ruth nicht so gut drauf war. Am Abend ging sie zu Fuß nach Hause und fand dort Annika mit einigen Freunden vor. Sie nahm sich vor, ein Bad zu nehmen und sofort zu Bett zu gehen, als Annika ihr noch einen Brief überreichte. Es war ein offizielles Schreiben und Ruth wollte ihn nicht im Bad öffnen. Also legte sie ihn zur Seite und stieg in das heiße Badewasser. Dann riss sie doch noch den Brief auf. Es war kein Bußgeldbescheid, auch keine sonstige Zahlungsaufforderung wie sie vermutet hatte. Sie war ab Januar als Schöffin ans Landgericht berufen worden.
Die Buchbeschreibung: Ruth Holländer kann sich nicht beklagen: Die Scheidung ist durch, der Sohn aus dem Haus, und die 16-jährige Tochter pubertiert fast nicht mehr. Auch Ruths französisches Bistro läuft erfreulich gut. Aber dann kommt ein Bescheid vom Amtsgericht: Zu ihrem Entsetzen wird Ruth zur Schöffin berufen. Sie muss in einem Mordfall beisitzen. Schon bald hegt sie Zweifel an der Schuld des Hauptangeklagten: Hat der junge Mann wirklich seine Schwester getötet? Ruth beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und schon nach den ersten Fragen im Umfeld des vermeintlichen Mörders wird ihr klar, dass sie mitten im gefährlichsten Abenteuer ihres Lebens gelandet ist...
Am Anfang ist das Buch eigentlich noch nicht spannend. Eine inzwischen alleinerziehende Mutter deren Sohn bereits ausgezogen ist und die nur noch ihre Tochter zu Hause hat. Als Einnahmequelle hat sie ein Bistro. Und der von ihr geschiedene Gatte ist mit den Unterhaltszahlungen im Rückstand. So weit, so gut. Erst als sie dann, in der Badewanne sitzend, erfährt, dass sie zur Schöffin berufen worden ist, fängt es an zu knistern. Bisher noch nichts Interessantes, doch die Berufung zur Schöffin verspricht es zu werden, hat mich auf jeden Fall neugierig gemacht und ich möchte sehr gerne weiterlesen. Über einen Gewinn würde ich mich freuen.