interessant, spannend, sympathisch

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helena Avatar

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Das erste Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Derya, in Berlin aufgewachsen, ist das erste Mal in den anatolischen Bergen, im Lande ihrer Eltern. Sie hat gar keine große Lust hier zu sein. Noch eine Woche, dann sind die Sommerferien vorbei und sie kann endlich wieder ihren Freund sehen, der seine Ferien in Frankreich verbringt und sich bei ihr nicht meldet. Sie musste nach Anatolien, weil hier ein wichtiges Fest, eine Versöhnung zweier Clans gefeiert werden soll. Ich hatte mich gerade sehr an Derya gewöhnt und fand die Geschichte spannend – da wurde sie dann auch schon ermordet (?)...hmm schade...
Im zweiten Kapitel lernt man dann Ruth kennen. Sie wohnt in Berlin-Moabit, von ihrem Mann getrennt, ihr Sohn ist auch schon ausgezogen, nur die Tochter Annika lebt noch mit im Haushalt. Ruth führt ein kleines Bistro. Sie scheint eine ganz normale, durchaus sympathische Frau zu sein. Ruth erhält einen Brief, dass sie demnächst als Schöffin einer Verhandlung beisitzen soll...

Das erste Kapitel fand ich etwas besser geschrieben. Es hat mich gefesselt, der Ton ist jugendlich, die Charaktere spannend, der Kulturenclash: Kurden- Deutsche sehr interessant. Im zweiten Kapitel ist mir die Autorin ein klein wenig zu geschwätzig, der Spannungsbogen nimmt hier deutlich ab.
Alles in allem sind mir aber die Figuren sympathisch, der Handlungsort Berlin gefällt mir gut, das Multikultithema interessiert mich...also ich würde gern weiterlesen und hoffe, dass es spannend weiter geht.