Unschuldslamm

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regenprinz Avatar

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Diese Leseprobe zum Auftaktband einer neuen Krimi-Reihe fand ich spannend und sie macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, ahne ich, dass das kurdische Mädchen Derya, das seine Sommerferien ziemlich genervt bei unbekannten "Verwandten" in der abgelegenen türkischen Provinz verbringen muss, nicht mehr sehr viel älter werden wird. Und das, wo sie sich bereits darauf freut, eine Woche später wieder in Berlin bei ihrer Freundin zu sein und auch Vali endlich wiederzusehen, mit dem sie zusammen ist. Doch ihre ältere "Cousine", Studentin Sergul, hat sie ja bereits gewarnt, dass hier irgendetwas Düsteres am Laufen ist - von einem Streit zwischen den Stämmen ist die Rede, womöglich geht es um die Familienehre und das drohende Unheil ist hier schon spürbar, ehe Derya von jemandem angegriffen wird ...
Im nächsten Kapitel wird komplett in eine andere Perspektive umgeschwenkt und der Leser lernt Ruth kennen - an einem Morgen, an dem zuerst alles schiefläuft und sie sich am liebsten wieder im Bett verkriechen würde. Sehr anschaulich wird ihr Charakter, ihr Leben und ihr Alltag dargestellt, zwischen erwachsenem Sohn, Teenager-Tochter und Rentner-Eltern, mit einem schönen, aber anstrengenden Job als Bistro-Inhaberin und einem Ex-Mann, der sich wohl wenig kümmert. Mir ist sie bald sympathisch gewesen und ich kann mir gut vorstellen, dass sie eine unkonventionelle und unbequeme Ermittlerin sein wird, die Dinge hinterfragt und sich nicht so schnell zufriedengibt. Auch wenn sie vermutlich von dem amtlichen Schreiben und ihrer Ernennung zur Schöffin erst einmal wenig entzückt ist ...
Fazit: Eine solide Leseprobe, die Lust auf das ganze Buch und Ruths ersten Fall macht!