Ermittlerin wider Willen

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hk1951 Avatar

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Ruth Holländer ist nach der Trennung von ihrem Mann Johannes erst einmal in ein tiefes Loch gefallen und wusste nicht mehr recht, wohin mit sich... Ihr Sohn Lukas aus dem Haus und Tochter Annika in der Pubertät, keine leichte Zeit. Doch sie fängt sich und macht ein kleines Bistro auf. Ihre Freundin Jamila arbeitet für sie und das Lokal läuft gut. Abgesehen von den Zickereien von Annika geht es Ruth im Grunde gut.
Doch dann erreicht sie ein Brief, der sie zum Gericht zitiert; als Schöffin... Es geht um dem Tod einer jungen Frau; ihr Bruder ist verdächtig... Ruth wird Ermittlerin wider Willen, denn eigentlich ist ihr Leben ja schon aufregend genug...

Anfangs lernten wir Derya kennen, die mit Vater und Bruder Aras die Sommerferien in Anatolien verbringt. Ihre „Cousine“ Sergul deutet an, dass es bei dem Urlaub aber um mehr geht: zwei zerstrittene Clans sollen wieder versöhnt werden... War Derya der „Preis“ dafür und hat sich widersetzte, weil sie sehr westlich lebt und sich mit diesem „Kuhhandel“ nicht abfinden wollte ? Hat ihr Bruder sie gar umgebracht deswegen ?

Judith Arendt fasst hier ein immer noch aktuelles und heißes Eisen an und bringt mit Ruth Holländer endlich mal eine Ermittlerin aufs Tapet, die nicht Kommissarin oder Journalistin ist. Eine Schöffin, eine erfrischend neue, innovative Idee !

Auch an Spannung mangelt es nicht nach den ersten Seiten. Was ist mit Derya geschehen ?

Schön finde ich, dass Judith Arendt auch Wert darauf legt, das Umfeld von Ruth aufzuzeigen. Eine ganz normale Frau, mit der die Leserinnen sich sicherlich identifizieren können.

Die anfangs für die reine Leseprobe vergebenen vier Sterne möchte ich gern auf fünf erhöhen, denn ich habe das spannende Buch verschlungen ! Toll geschrieben ! Ich freue mich auf weitere Bücher von Judith Arendt.