Positiv überrascht!

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blodewedd Avatar

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Die Protagonistin Ruth Holländer wird als Schöffin berufen. Dies bedeutet, dass sie in den nächsten fünf Jahren mehreren Gerichtsverhandlungen als ehrenamtliche Richterin beisitzen wird. Sie ist von dieser Neuigkeit nicht sehr begeistert und geht den ersten Verhandlungstag eher uninteressiert an. Diese Haltung ändert sich schlagartig, als Ruth bekannt wird, dass es um den Mord an der Deutsch-Kurdin Derya geht. Das Mädchen war auf der Schule von Ruths Tochter eine Klasse über ihr. Der Staatsanwalt geht von einem Ehrenmord aus und Deryas älterer Bruder Aras ist der Angeklagte. Die Verhandlung geht Ruth besonders nah, da ihr eigener Sohn und ihre Tochter ungefähr das Alter von Derya und ihrem Bruder haben.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht genau wusste was ich von dem Buch halten soll, als ich es das erste Mal in der Hand hielt. Man sagt ja zwar im Englischen "Don't judge a book by its cover.", aber in diesem Fall fand ich die Gestaltung des Umschlags wirklich nicht ansprechend. Ich finde, dass der lila Himmel sehr kitschig ist und dem Buch ein billiges und qualitativ minderwertiges Aussehen verleiht. Diese eher negative Erwartung an das Buch wurde jedoch vom Inhalt nicht bestätigt! Die Geschichte hat mich vollkommen mitgerissen. Die Idee einen Krimi aus der Sicht einer Schöffin zu schreiben war mir neu und machte die Geschichte umso spannender, da man nicht die Ermittlungsarbeit unmittelbar nach der Tat mitbekommt, sondern erstmal vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Dadruch, dass Ruth Holländer keine Kommissarin ist, sieht sie die Dinge so wie man sie als Leser wohl auch sehen würde. Es fiel mir leicht mich mit ihr zu identifizieren.

Ich hoffe, dass diese Krimireihe bald fortgesetzt wird!