Schwarzes Schaf

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Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München.

Die 50jährige Ruth Holländer ist alleinerziehende Mutter des mittlerweile erwachsenen Lukas und der noch zu Hause lebenden Annika. Sie betreibt mit Unterstützung der aus Marokko stammenden und zur Vertrauten gewordenen Jamila ein kleines Bistro. Zu Beginn des Romans, der als Reihe angelegt ist, erhält sie ein Schreiben von Gericht, mit dem sie zur Schöffin berufen wird. Ihr erstes Verfahren ist der Prozess um die Ermordung der jungen kurdisch stämmigen Derya. Angeklagter ist ihr Bruder Aras. Handelt es sich also um einen typischen „Ehrenmord“?

Dieser erste Band einer, nun was ist es eigentlich, wie angekündigt, Krimireihe, trifft es in meinen Augen nicht ganz, ist äußert unterhaltsam und leicht zu lesen, und wird mit Sicherheit seine Anhängerschaft finden. Mich hat allerdings in zunehmendem Maße die flache schwarz-weiß-Zeichnung der Charaktere gestört. Auch ist mir die Umwandlung vom bösen Türken zum guten Türken, durch bloße Umkehr der Vorzeichen, etwas zu simpel gestrickt. Und mit der zum Schluss noch angedeuteten Romanze ist der Autorin dann wohl endgültig ein Ritt durch sämtliche Genres gelungen.