Sehr sympathische Krimiunterhaltung

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helena Avatar

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Die in Berlin – Moabit lebende Ruth Holländer wird zur Schöffin berufen. Verhandelt wird ein (angeblicher?) Ehrenmord im kurdischen Milieu.
Ruth Holländer ist eine 50 jährige Mutter eines erwachsenen Sohnes und einer 16 jährigen Tochter, welche noch im Haushalt lebt. Sie betreibt ein kleines Bistro und ärgert sich hin und wieder über ihren Ex Mann, der die Unterhaltszahlungen vergisst. Und nun soll sie, als völlig normale Frau, als Schöffin gleichberechtigt neben den Berufsrichtern, über einen Mord richten. Ruth kann sich jedoch nicht vorstellen, dass der angeklagte Bruder der Ermordeten der tatsächliche Täter sein soll...

Die Figuren sind sehr lebendig und lebensnah, mit viel Sympathie gezeichnet. Sie erscheinen facettenreich und psychologisch gut durchdacht. Die Berliner Atmosphäre wurde super eingefangen. Das Amt eines Schöffen wurde interessant beleuchtet.

Der Fokus des Krimis wurde nicht nur auf den Mord gerichtet, sondern auch auf die Beziehungen der Protagonisten, auf das Privatleben, aber nie so, dass es langweilig wird. Ganz im Gegenteil, ich empfand die Lektüre als spannend und konnte mit dem Lesen gar nicht aufhören. Die Autorin kann sehr gut erzählen. Spannung, Humor, Ernsthaftigkeit und Emotionalität finden hier eine super Mischung.
Etwas schade fand ich lediglich, und dafür einen Stern Abzug, dass der Täter für mich recht vorhersehbar war.

Dieser Krimi bereitete mir eine sehr sympathische, kurzweilige und wirklich gute Unterhaltung. Da man als Schöffe eine 5 jährige Dienstzeit hat, warte ich gespannt auf den hoffentlich bald erscheinenden nächsten Fall mit Ruth Holländer..:)