Spannender Krimi aus neuer Perspektive

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blackforestbiker Avatar

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Die 49jährige Ruth Holländer aus Berlin, die mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Annika in Alt Moabit lebt, hat ihr Leben nach der Scheidung völlig neu geordnet. Ihr zwanzigjähriger Sohn Lukas studiert in Neukölln und Sie führt ein französisches Bistro. Dadurch ist sie sehr stark eingespannt und hat für sonstige Hobbys keine Zeit. Eines Tages erhält sie dann Post vom Amtsgericht und wird zur Schöffin berufen. Eigentlich hat sie keine Lust, vergisst aber sich darum zu kümmern und geht dann zum genannten Termin ans Amtsgericht. Als sie erfährt um was für einen Fall es sich handelt wird ihr sofort klar, dass ihr dieser bekannt ist. Es wurde eine Mitschülerin ihrer Tochter Annika getötet. In allen Zeitungen wurde im letzten Sommer davon berichtet. Das kurdische Mädchen Derya soll von ihrem Bruder brutal ermordet worden sein. Da Derya einen deutschen Freund hatte, geht die Justiz von einem Ehrenmord aus.
Ruth kann sich vom ersten Verhandlungstag an nicht nicht vorstellen, dass der Bruder seine Schwestern umgebracht hat.
Obwohl mir ziemlich bald klar wurde, wer der Täter war, wurde das Buch nie langweilig und blieb bis zur letzten Seite spannend. Die Autorin versteht es mit Ihrem sehr flüssigen Schreibstil wirklich die Spannung immer aufrecht zu erhalten. Auch das Umfeld von Ruth wird so toll beschrieben, dass der Leser immer neugierig auf die nächste Ereignisse bleibt. Von viel Ermittlungsarbeit der Schöffin konnte ich aber nicht viel entdecken. Hier stecken für die Autorin noch einige Möglichkeiten bei weiteren Folgen, welche meiner Meinung nach unbedingt folgen müssen.