Uhschuldslamm

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Ruth Holländer ist eine "gestandene Frau" kurz vor 50. Sie lebt in Berlin, hat zwei fast erwachsene Kinder und führt erfolgreich ein Bistro, außerdem ist sie geschieden. Eine Frau also, mit der sich viele Frauen gut identifizieren können. Daß sie als Schöffin für fünf Jahre zu Gericht berufen wird kommt ihr in ihrem übervollen Alltag sehr ungelegen und sie geht nur sehr widerwillig zur ersten Gerichtsverhandlung. Allerdings nimmt sie der Fall von Anfang an mehr gefangen als ihr lieb ist. Ein sechzehnjähriges Mädchen mit türkischen Wurzeln, das in Berlin gelebt hat, ist ermordet worden. Verdächtigt wird der zwanzigjährige Bruder. Man denkt sofort an einen "Ehrenmord", das Mädchen hatte einen deutschen Freund, war aber einem Verwandten in der Türkei versprochen. Die Parallelen zu Ruths eigenen Kindern, die im selben Alter sind, lassen sie den Fall nur schwer ertrsgen. Die Spannung wird in dem Buch von Anfang bis zum Ende aufrechterhalten. Man leidet mit den Eltern der jungen Leute, die nicht nur den Tod der Tochter zu beklagen haben, sondern nicht sicher wissen, ob ihr Sohn ein Mörder ist. Man will, daß der Bruder diesen Mord nicht begangen hat, hat aber erst ganz zum Schluß Klarheit.
Die Beschreibung zum Buch ist sehr irritierend. Weder ermittelt Ruth auf eigene Faust, noch ist sie im "gefahrlichsten Abenteuer ihres Lebens" gelandet. Meint der Autor dasselbe Buch? Hat er es überhaupt gelesen?
Ich fand das Buch insgesamt sehr kurzweilig, spannend, mit einer sehr sympatischen Protagonistin. Ich freue mich auf den zweiten Fall von Ruth Holländer, der hoffentlich genauso spannend wird!
Ich schätze es allerdings gar nicht, wenn Autoren ein Pseudonym verwenden, für mich ist das eine "Verarsche" des Lesers. Es kommt mir so vor,als ob der Autor etwas zu verbergen hat!