Coming-of-Age zu Zeiten eines Serienkillers

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smolsin Avatar

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Eine Kleinstadt in Yorkshire, England in den 1970er Jahren.
Die ganze Stadt verfolgt gebannt die Jagd der Polizei nach dem Ripper über die Medien. Darunter auch die Familie der 12-jährigen Miv. Zusammen mit ihrem Vater, ihrer Tante Jean und ihrer verstummten Mutter lebt Miv in einer ärmlichen Gegend der Kleinstadt. Da die Ermittlungen der Polizei keine Fortschritte bringen und der Yorkshire Ripper weiter sein Unwesen treibt, steht die Idee von einem Neuanfang in Südengland und den damit einhergehenden Umzug im Raum. Fest entschlossen dies mit aller Macht zu verhindern beschließt Miv zusammen mit ihrer besten Freundin Sharon die Suche nach dem Serienkiller in die eigenen Hände zu nehmen.
Während Sharon’s Interesse an diesem Vorhaben nach und nach schwindet, ist Miv nahezu wie besessen von der Idee, den Frauenmörder auf eigene Faust zu schnappen, jedoch nicht, ohne dabei verheerende Konsequenzen herbeizuführen…

Der flüssige Schreibstil von Autorin Jennie Godfrey macht es einem von Anfang an leicht Zugang zur Geschichte zu finden. Während es zu Beginn noch gemächlich zugeht, nimmt die Handlung im Laufe des Geschehens immer schneller an Fahrt auf. Thematisiert werden hierbei auch gesellschaftliche Probleme, die auch heutzutage leider noch nicht ganz beseitigt sind.
Dabei werden verschiedene Charaktere in Miv’s Umfeld betrachtet und teilweise auch das Geschehen direkt aus deren Perspektive geschildert.
Im Vordergrund der Geschichte stehen jedoch immer Werte wie Zusammenhalt, Freundschaft und Toleranz, was der teilweise schwer verdaulichen Thematik immer auch etwas Leichtigkeit zurückgibt.

Wer keinen Krimi erwartet, sondern einen einfühlsamen Coming-of-Age Roman über tiefgründige Beziehungen zwischen Menschen, die kaum unterschiedlicher sein könnten, wird dieses Buch mit Sicherheit mögen.
Von mir eine klare Empfehlung!