Auch Engel können fallen

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hexelilli Avatar

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Anhand des Covers hatte ich mir die Geschichte ganz anders vorgestellt. Sie spielt in den 70er und frühen 80er Jahren in einer hessischen Kleinstadt und basiert auf die eigene Familiengeschichte der Autorin. Die teilweise kurzen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. An viele Begriffe und Begebenheiten konnte ich mich beim Lesen gut erinnern.
In dieser Welt wachsen sie auf. Minka Tochter des Bürgermeisters und SPD Anhängers und Caro die Tochter des Direktors der ortsansässigen Schokoladenfabrik. Später Claire, ein vietnamesisches Waisenkind, das von Caros Eltern adoptiert wird. Der Leser darf die drei Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenlebens begleiten. Die Mädchen spielen allerdings eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund geht es um Umwelt-und Naturzerstörung, Medikamentenmissbrauch im Kinderheim und Tierversuche. Und das Alles zum Wohle der Allgemeinheit. Auch das damals politische Zeitgeschehen wird hautnah wiedergegeben. Die Protagonisten bleiben dabei teilweise auf der Strecke und es gelang mir nicht, zu irgend einem eine Beziehung aufzubauen. Sie kamen sehr blass rüber. Auch die seitenlangen Passagen Schokoherstellung, Sicherheit Sprungbrett, politische Ansichten, Claires Forschungen u.m. nahmen für mich zu viel Raum ein. Das hätte wesentlich kürzer sein können. Da wäre weniger mehr gewesen.
Auch wenn ich mir mehr von dem Buch versprochen hatte, kann ich es empfehlen. Man sollte nur seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.