Eine Zeitreise in die 70er und 80er Jahre

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Nach „Zwei Handvoll Leben“, „Neuleben“ und „Lebenssekunden“ , die mir ausgesprochen gut gefallen haben, war ich auf das neue Buch von Katharina Fuchs sehr gespannt, zumal mich der Klappentext und das Cover des neuen Buches sehr angesprochen haben.

Die Geschichte beginnt im hessischen Mainheim in den 70er Jahren. An guten Tagen riecht es im Ort nach Schokolade, an schlechten weht der Geruch des Chemiewerks über Mainheim.
Caro und Minka sind beste Freundinnen und Nachbarskinder. Caros Vater gehört die Schokoladenfabrik, Minkas Vater ist der Bürgermeister der Kleinstadt. Das Leben in Mainheim wendet sich (erstmal) unmerklich als Guy, ein vietnamesischer Flüchtlingsjunge und Klassenkamerad von Minka und Caro im Schwimmbad schwer verunglückt und die „Honoratioren“ der Stadt versuchen die Schuld am Unglück zu vertuschen.
Am gleichen Tag kommt das vietnamesische Flüchtlingsmädchen Claire im Mainheimer Kinderheim an und wir später von Caros Eltern adoptiert. Aber so eine richtige Freundschaft entsteht zwischen den Mädchen, obwohl sie gleichaltrig sind, nicht.
In dem Buch begleiten wir die Kinder, die inzwischen junge Erwachsene sind, und ihre Familien bis in die 80er Jahre. Und zum Schluss sogar ganz kurz in das Jahre 2021.
So ziemlich alles was in dieser Zeit von Belang war wird in dem Buch angesprochen. Das Schicksal der boatpeople, Umweltverschmutzung, Tierversuche, Politik, Hausbesetzer und erste Kommunen.
Und genau das hat mich tatsächlich etwas gestört. Mir war es zu viel und zu überfrachtet. Dadurch hatte das Buch für mich einige Längen und hat mir das Durchhalten schwer gemacht.
Der Schreibstil von Frau Fuchs hat mir aber wie auch in den vorherigen Büchern gut gefallen und ist sehr gut lesbar. Die Figuren sind gut umgesetzt und glaubhaft, wie die Geschichte insgesamt, nur eben (für mich) einfach zu viel.
Insgesamt haben mich die vorherigen Bücher aber doch ein bisschen mehr angesprochen, deshalb gibt es von mir einen Punktabzug, aber trotzdem eine Leseempfehlung.