Sehr authentische Zeitreise

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griseldis2000 Avatar

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Katharina Fuchs beschreibt in ihrem Roman detailliert und in Erfahrung aus erster Hand. Sie war tatsächlich die Tochter des Sarotti-Werke-Direktors und ihre Freundin die Tochter des Bürgermeisters, genau wie bei den Mädels im Buch. Das macht ihre Schilderungen sehr authentisch. Es ist schon spannend, zu lesen, wie nah Politik damals empfunden wurde, wie fraglos Umweltverschmutzung und Krieg in Kauf genommen wurden. Nicht dass das heute besser wäre, aber wir wissen doch viel mehr darüber und das verdanken wir auch dieser Generation. Ich fand es großartig zu erfahren, wie Schokolade verkostet wird ( bin ein großer Schokofan), konnte die Tafeln förmlich schmecken, die Conchen riechen. Die Geschichte von Claire, die als vietnamesische Waise in einem deutschen Kinderheim Menschenversuchen ausgesetzt wird, dreht mir den Magen um. Unglaublich!

Insgesamt ist der Roman sehr ausführlich, aber niemals langatmig. Da ich selbst der beschriebenen Generation angehöre, empfand ich den Rückblick als überaus interessant und lesenswert. Tolle Autorin. Werde ich mir merken.